Sonntag, 16. August 2009

Der männliche Aspekt des Geburtenrückgangs

Wenn es um den Rückgang der Geburten in Europa geht, dann wird immer wieder davon geredet, dass man es den Frauen einfacher machen müsse. Dass man für Kinder jedoch Frau UND Mann braucht und somit auch die männliche Seite berücksichtigt werden muss, geht in der heutigen Geschlechterpolitik völlig verloren.

Dazu möchte ich euch zwei Leserbriefe aus dem Tagesanzeiger zitieren, welche die heutigen Probleme, denen sich potenzielle Väter gegenüber sehen, gut zusammenfassen.

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Die Sorgen der Männer

Ich bin ein Mann, 29, und somit wäre es langsam an der Zeit, mich der Kinderfrage zu stellen. Nur, es kommt mir nicht im Traum in den Sinn, Kinder zu zeugen. Der Mann ist vor dem Gesetz vollkommen entrechtet, hat keinerlei Rechte am Kind. Von der Kinderfrage über die Abtreibung zur Illegalität von Vaters Wunsch nach einem Vaterschaftstest. Kinder werden dem Mann weggenommen, um den Mann für immer und permanent von den Kindern zu entfremden und zum Zahlmeister zu degradieren.

Alles nicht so schlimm, wenn Beziehungen heute noch funktionieren würden. 50 % der Ehen scheitern im Schnitt nach 13 Jahren. Sehr oft ist der Mann oft nur zum Zwecke der Finanzierung der Kinder und der Bedürfnisse der Frau toleriert, für den Spass sind andere Männer da.

Es gibt ein Dutzend Gründe für den Mann, keine Kinder zu haben. Diese werden mit etwas mehr Kinderzulagen oder besseren Fremdbetreuungsangeboten keineswegs aus dem Weg geräumt. Zeigt doch jede neuere Untersuchung, dass es nicht die Frauen sind, die keine Kinder mehr wollen, sondern die Männer.

Und ich kanns sehr gut verstehen.

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Der Mann, der Vater wird, kann jederzeit von seinen Kindern getrennt werden. Der Wille der Frau allein genügt, und er wird als Vater entsorgt. Das Verfügungsgewaltmonopol der Frau über die Kinder soll nicht angetastet werden, allem Gleichberechtigungsgeschwätz zum Trotz. Leider fehlt noch die Pille für den Mann. Dann würden Männer nicht mehr wider Willen Väter werden, sondern wären so autonom wie Frauen in ihrem Entscheid für oder gegen Kinder. Wenn das Denken eines Mannes nicht durch die Hormone vernebelt ist, sollte er sich gegen Kinder entscheiden. Was offensichtlich auch viele Männer tun.

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Doch warum sollte man sich auch um die männliche Seite der Familie kümmern? Das würde ja gegen das einseitige, frauenbevorzugende Verständnis von "Gleichberechtigung" verstossen! Das wäre ja ... frauenfeindlich!!! Unerhört.

1 Kommentar:

Mclaine hat gesagt…

Meiner Meinung nach geben diese beiden Leserbriefe nicht alle relevanten Gründe für Männer an, keine Kinder zu bekommen.

Primär braucht ein Mann ein sicheres Einkommen, eine passende Frau, und das Selbstbewusstsein, ein guter Vater sein zu können.

Alle drei dieser Faktoren fehlt vielen Männern heute.

Durch die einseitige Fokussierung auf eine "frauengerechte" Ausbildung und Fortbildung wird es Männern ungleich schwerer gemacht, ein sicheres Einkommen für sich und seine Familie zu verdienen.

Die passende Frau zu finden wird auch immer schwerer. Teils begründet durch überzogene Erwartungen, teils durch die mangelnde charakterliche Eignung, qualifizieren sich relativ wenige Frauen als potentiell gute Mütter.

Und auch das notwendige Selbstbewusstsein fehlt vielen Männern. Ein Mann muss sich sein Selbstbewusstsein selbst verdienen.
Er tut dies üblicherweise durch berufliche Erfolge. Aber auch sein soziales Ansehen als Mann an sich trägt dazu bei.

Der berufliche Erfolg wird den Männern ja ungleich schwerer möglich gemacht. Quoten- und Förderprogramme einseitig zugunsten von Frauen tragen hierzu bei.
Und dass das soziale Ansehen eines Mannes bei der heutigen feministischen Weltanschauung unserer Medien heute nicht mehr besonders hoch- um nicht zu sagen miserabel ist, muss wohl nicht weiter ausgeführt werden.
Ein Blick in diverse Männerblogs, die sich mit der Darstellung von Männern in den Medien beschäftigen, genügt.

Erhöhtes Kindergeld, unfaire Sorgerechts- und Scheidungsregelungen sind da beinahe nur Beiwerk.
Die wichtigen Gründe liegen woanders.

Der Apfel ist sozusagen schon vom Kern heraus faul geworden.